Black Ink home



Jürgen Bulla: Krieg in der Provinz

Jürgen Bulla

Krieg in der Provinz

 

Black Ink Lyrik
40 Seiten, geheftet, EUR 8
Erschienen am 10.11.2023

ISBN 978-3-930654-70-3

Bestell-Information

Cover (600 dpi)

Im neuen Gedichtband »Krieg in der Provinz« spielt die unmittelbare Gegenwart der letzten Jahre eine wesentliche Rolle, die Texte darin entstanden zwischen 2016 und 2023, und im titelgebenden Gedicht, das Jürgen Bulla im Februar 2022 während eines Aufenthalts in Bamberg verfasst hat, kulminieren die Themen, die den ganzen Band durchziehen: Die Dichotomie von Stadt und Land, aber gleichzeitig auch die zunehmende Verschmelzung der Lebensräume, Religion und Atheismus, Weltuntergangsstimmung und verzweifelte Hoffnung, die Erfahrung der Pandemie, Isolation und zaghafte Versuche von Leben, zusammenfallend mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs in den Tagen des nicht gefeierten Faschings. All dies führt er zu einem assoziativen Panorama zusammen, in seinem ganz eigenen Sound.

Verstrebungen Fachwerk Brücke
im Mühlenviertel die Wasserkraft
klipp klapp da haben wirs wieder mit der
Romantik, die keinen Krieg verhindert, es
geht um dich in diesem Würfelspiel auf der
Mauer Mr Stoltenberg tear down, aber was
schwebt denn da oben, sieh nicht hin, es ist ein
fliegender Panzer, ein Luftschiff oder die Stimme
des Präsidenten, der den Präsidenten bittet
die Kämpfe sofort zu beenden, es riecht nach
Geräuchertem, Gerupftem und Fassbrand, es
riecht nach Algen und Kompost, Maria schwebt,
die Schlachtenbummler mit den bunten Schals
speit ein Tor aus und sie singen wie gefallene
Engel und dann geh ich nochmal den Heinrichs-
damm entlang vorbei an der Kläranalage der
uneingelösten Versprechen und alles ist
Provokation, der erste helle Tag, die Sonne mit
ihrem Strahlenbalanceakt auf den Giebeln, trotz
der vegetarischen Karte mein fleischgewordenes
Mittagessen Malz und Schinken, die Stunde
der Steppmäntel über die obere Brücke, die Mauer
in den maskierten Nachmittag, das Make-up
klebt hinter der Maske hinter den Rollatoren, die
Zurückgelassenen in ihrem monotonen Gemurmel,
die unbewegten Studenten, die Bahnhof verstehen,
aber online zugeschaltet sind.

Auch sehr persönliche Erfahrungen und existenzielle Momente, die meist nicht zu eigener Sprache finden, bringt er mit ergreifender Lakonie in den Vers, etwa im Gedicht »Die letzte Fahrt mit dem Vater«, das die Doppelseite in der Mitte des Bandes einnimmt.

Mit Titel-Handschrift des Autors.

 

  -   Bestell-Information
  -   Informationen zum Autor
  -   Cover-Download (600 dpi)

© 2023 by Vogel & Fitzpatrick GbR Black Ink
nach oben