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![]() Eigentlich wollte sie nur den Einkaufszettel aus ihrer
Handtasche holen - und jetzt hielt sie den vergessenen Brief
in der Hand; sie war damals eingeschlafen und hatte ihn nicht mehr zurückstecken
können. Mit schlechtem Gewissen las sie ihn noch einmal [...]
Gemüse, sie durfte es nicht vergessen, die Vitamine - oh ja, schöne
Zucchini gab es heute und volle rote Tomaten... und konnte man heute überhaupt
noch wissen, was man aß... bei mangelnden Sicherheitsvorkehrungen
- und dann würde sie wieder kochen, und ihre Schwester würde
sagen, wie gut es schmecke, und es ganz selbstverständlich finden,
daß sie alles mache, weil sie ja momentan nicht jeden Tag zur Arbeit
müsse und so weiter... Aber sie würde sich nicht an den Lügen
beteiligen lassen, wollte ans Licht bringen,
was sich dahinter verbarg. - "Entschuldigung" - "Oh, ja...", und sie schob
den Einkaufswagen etwas zur Seite... diese vielen Frauen, die hier durchhetzen;
die meisten schauen entweder völlig aufgedunsen oder abgemergelt
aus, nein, lange würde sie so nicht mehr weiter leben, es mußte
sich ändern, sie würde ausziehen, auch wenn sie dann wieder
ganztags arbeiten müßte und nicht mehr so viel Zeit hätte
für das, was sie wirklich machen wollte - aber die hatte sie ja ohnehin
nicht, war illusionär. [...] Sie umfährt eine im Weg
stehende Großpalette Milchprodukte, legt noch eine Butter in den
Wagen, jetzt ist sie fertig, hat sie alles, nur noch die vielen Leute
vor ihr, alle mit wartenden Gesichtern.
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