Zwischen den Oliven

Giovanni Chiappini

(Bolgheri)

Von der Via Bolgherese gibt es eine eindrucksvolle Einfahrt, die durch eine Zypressenalle zum Weingut von Giovanni Chiappini führt. Seine Lage ist von Castiglioncello aus gesehen mit die schönste: Der Weinberg ist mit Zeilen von Olivenbäumen durchsetzt.

Das Landgut der Chiappinis, das folgerichtig "Tra gli ulivi" (zwischen den Olivenbäumen) heißt, ist 21 Hektar groß. Davon sind sechs mit Wein, sechs mit Olivenbäumen und sechs mit anderen Früchten bepflanzt. Die Reben für seine Weine sind zum Teil schon fünfzehn Jahre alt - andernorts wäre das nicht weiter bemerkenswert und würde auch keinesfalls als alt gelten, aber in Bolgheri sind die Reben derzeit bei vielen Winzern erst vier, fünf Jahre alt und werden dennoch bereits voll für die Weinerzeugung verwendet. Ein älterer Rebstand ist natürlich von Vorteil für die Produktion komplexerer Weine.

Chiappini erzeugt ein ganzes Sortiment von Weinen, sowohl weiß als auch rot, Olivenöl und guten Grappa. Neben den unten verkosteten Weinen hat er seit kurzem seinen Lienà eingeführt, der jedes Jahr ein reinsortiger Wein aus einer Rebart ist. So gibt es etwa den Lienà Merlot und den Lienà Petit Verdot. Die Menge davon ist sehr limitiert.

Dem Landgut der Chiappinis sind auch Ferienwohnungen angegliedert. Er hätte sich schon gewundert, dass in der Burg plötzlich nachts Licht brennt, sagte er, als wir ihm erzählten, dass wir direkt über ihm in Castiglioncello untergebracht sind.

Flaschenproben:

weiß

Le Grottine igt 2006
70% Vermentino, 30% Viognier, nicht im Holzfass ausgebaut.
Fruchtig und frisch mit schöner Süße und guter Säure. Noch grüne Reflexe. Fein.

rot

Ferrugini igt 2005
100% Sangiovese, nicht im Holzfass ausgebaut.
Kirschige Frucht. Einfach. Gut.

Felciaino Bolgheri Rosso 2005
50% Sangiovese, 15 % Merlot, 15% Cabernet Sauvignon, sechs Monate in drei bis vierjährigen Barriques.
Süße Kirsche, Schokolade, Tabak, reifes Tannin, feine Säure.

Guado de' Gemoli Bolgheri Rosso Superiore 2003
80% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot, zwölf Monate im Barrique, 50% neu, 50% zweites Jahr.
Sehr dunkel. Tabak, Würze, dunkle Frucht. Warm im Mund. Sehr langer Abgang. Wuchtig. Das heiße Jahr macht sich bemerkbar. Auf den 2004er darf man gespannt sein.

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