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"Guten Tag." Er lispelte etwas.

"Grüß Gott", antwortete ich.

"Bitte nehmen Sie Platz. Ich habe Sie schon erwartet, Egon, Sohn von Asmir und Traudl, Entdecker der Egon-Quelle, Träger des Goldfischlichtes und Gatte der Exschergin vom Hanswurscht/ Zugspitze, der Tochter von Nosüs."

"Woher wissen Sie meinen Namen? Woher kennen Sie mich? Wer sind Sie?", stotterte ich.

"Ich wurde über Sie informiert; ich bin Ihr Anwalt, mein Herr."

"Mein Anwalt? Was hab ich denn verbrochen?"

"Nichts, keine Sorge. Ich bin ja eher mit einer notariellen Aufgabe betraut."

"Notariell? - Bitte, erklären Sie mir das alles."

"Nun mal ruhig, mein Guter. Es besteht wirklich kein Grund zur Aufregung. Ich habe viele Klienten mit dem selben Anliegen, und alle waren bisher zufrieden mit meiner Arbeit.

Der Punkt ist folgender: Vor langer Zeit wurden Sie ausgesandt, um die Zukunft zu finden. Was Sie dabei erlebt haben, ist mannigfaltig: schlimme, schöne, tragische und komische Dinge. Stimmt´s?"

"Ja", sagte ich zaghaft - eigentlich nur, um meine Stimme mal wieder zu hören.

"Sie haben tapfer viele Jahre hindurch vergeblich gesucht, gelitten und gekämpft. Endlich haben Sie’s geschafft!"

"Wie...?" Ich schluckte und räusperte mich, da meine Stimme unsonor und schwach klang. "Wie soll ich das verstehen?"

"Der Anwalt bewegte sich auf einen Safe zu, der im Eck stand. Bei dieser Gelegenheit sah ich, daß er gar nicht am Schreibtisch gesessen, sondern wassergetreten hatte. Er öffnete den Safe, kam zurück und stellte eine versiegelte Blechschachtel auf den Schreibtisch.

Dann rief er:

"Die beiden Zeugen mögen eintreten!"

 

 

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