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Der Berg räusperte sich und sprach sie an:

"Nun, junge Freundin, willst du denn nicht nach Hause gehen?"

Das Mädchen zuckte zusammen, blickte auf und den Berg an. Sie schien zu überlegen, wie weit sie sich äußern sollte; dann sagte sie:

"Ich habe kein Zuhause mehr."

"Und wieso nicht?", fragte der Berg.

"Weil ich keine Arbeit habe."

"Ist das denn ein Grund, auch kein Zuhause zu haben?"

"Ja."

"Und warum hast du keine Arbeit?"

"Weil ich keine abgeschlossene Ausbildung habe."

"Na und?"

"Nun ja, ohne Ausbildung bekommt man keine feste Arbeit, nur Gelegenheitsjobs."

"Na also, versuch´s doch damit."

"Ich habe es versucht."

"Was hast du gemacht?", fragte der Berg gespannt.

"Beispielsweise Haustürbefragungen."

"Und die wissen wohl nichts vernünftiges?", rief eine Taube von hinten, und die ganze Gesellschaft lachte. Damit war die Dramatik der Situation dahin.

"Dann bleibst du eben heute Nacht bei uns", sagte der Berg. "Kriech in mein Ohr und schlaf gut."

 

 

© 1998 by Vogel & Fitzpatrick GbR Black Ink
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