Da die Schusswaffen als Kriegsinstrumente durch die lenkbaren Luftschiffe ihre
Bedeutung vollkommen verloren haben, so wird man auch die Kanonen als beinahe
wertlos bezeichnen müssen; sie kämen nur dann in Betracht, wenn man
mit ihnen den Luftschiffen und Gleitfliegern gefährlich werden könnte.
Die Ballonabwehrkanonen haben aber gezeigt, dass es sehr schwer ist, einen fliegenden
Ballon zu treffen - der wird auch immer so schnell sein Dynamit runterwerfen,
dass die Abwehrkanonen selten rechtzeitig eingreifen dürften.
Es müssten sehr viele Abwehrkanonen hergestellt werden, um ein Land zu schützen,
da ja die Kanonen nicht so schnell dorthin befördert werden können,
wo sie grade nötig sind. Nachts können sie natürlich nichts ausrichten.
Es fragt sich sehr, ob es sich lohnen wird, viele Abwehrkanonen herzustellen.
Das ist doch eine sehr kostspielige Sache - Gleitflieger zur Bekämpfung
der Ballons sind viel billiger - auch wenn Tausende davon nötig wären.
Die Artillerie hätte immerhin eine allerdings beschränkte "Existenzberechtigung".
Ob sie praktisch von grossem Werte sein könnte, lässt sich nicht so
leicht entscheiden. Es ist sehr möglich, dass die Entwicklung des Luftmilitarismus
auch dahin führt, die Abwehrkanonen für unpraktisch zu erklären.
Jedenfalls sind die bislang gebräuchlichen Kanonen im Luftkriege bedeutungslos
- das muss ebenfalls immer wieder betont werden, damit nicht noch weitere unnütze
Ausgaben für veraltete militärische Einrichtungen entstehen.
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