Black Ink home



   Liwûna schwebt neben Kaidôh. Und die Augen der Beiden schweifen trunken nach allen Seiten.
   Zwölf grosse Sternriesen ragen da im weiten grossen Halbkreise hoch auf in den weiten grossen Raum. Auf einer Bank, die auch einen Halbkreis bildet, sitzen die Sternriesen und bewegen sich nicht.
   Und die Bank besteht aus unzähligen Brillantsternen - deren gleissende Farbenfeuer durch glitzernden Funkenregen durchsprühen und durchflackern - deren gleissende Farbenfeuer in langen Flammenkegeln tief aufglühen wie bunte Sammetblüten - deren gleissende Farbenfeuer mit heissem Strahlenglanz brennen.
   Kaidôh wundert sich, dass sein Auge nicht erblindet; sein Auge ist wiederum anders geworden.
   Und es sind so viele Brillantsonnen; die Rücklehne der Bank ist so hoch, dass sie oben fast endlos erscheint - eine im Halbkreise gebogene Riesenwand aus lauter Sonnen, die ungeheure sich langsam drehende Diamanten sind.
   Und der Halbkreis ist so gross, dass die Wand nach allen Richtungen so weit entfernt erscheint. Ein Weltenrand!
   Hoch oben bilden die blauen roten und grünen und die andersfarbigen Farbenkegel ein bewegliches Dach; die bunten Kegel schieben und drängen sich durch- und über- und untereinander. Und die funkelnden Diamanten flimmern immerzu, denn die Sterne stehen nicht still. Das flackert. Das glüht. Das brennt.
   Und auf der grossen Bank sitzen die Sternriesen - und die bewegen sich nicht.
   "Dass sie sich nicht bewegen," sagt die Liwûna, "kommt uns blos so vor. Sie brauchen zu jeder Bewegung viele Tausend Sternjahre, und daher glauben wir, sie seien ohne Bewegung - wie totes Volk. Das ist natürlich ein grosser Irrtum! Wir dürfen nicht vergessen, dass alle Glieder der Sternriesen aus unzählbaren Sternen bestehen - lauter Sonnen sind - lauter grosse Sonnen mit vielen Millionen Monden. Die Sterne haben alle möglichen und denkbaren Formen - die können wir aber nicht mehr unterscheiden - die Entfernungen sind in dieser Gegend auch für grosse Riesen so entsetzlich gross."


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