Black Ink home



   Es ist so still im Reiche der Schläfer. Kaidôh lächelt und nickt, er wundert sich, dass Liwûna so viel weiss, und während er von schwankenden Kornfeldern träumt, sagt er nachdenklich:
   "Ja! Die Sehnsucht nach der zerstörten Vergangenheit ist die schwerste Sehnsucht; sie gebiert die bittersten Stunden der Wehmut. Und alles Andre, was Liwûna sprach, stimmte gut zusammen - wusste sie noch von mehr?"
   Seine ganze Vergangenheit zog vor ihm vorüber.
   "Ich weiss noch," versetzte Liwûna schnell, "von Deinem lautlosen Gebet."
   "Sei still!" sprach Kaidôh, "lass uns weiter schweben. Wir wissen nicht, ob wir die Schläfer stören - sie wollen doch weiter träumen."
   Und die Beiden erhoben sich, indem sie mit den Armen um sich griffen, reckten ihre Glieder und verliessen das Nebelreich - schwebten empor und weiter durch die schwarze Schlucht, in der die Dämmerung so schwer an den Steinen hing wie die schweren Stunden, in denen Alles zu Ende zu gehen scheint.
   Kaidôh klagte über die Schwere.
   Da wandte sich Liwûna zur Rechten und schwebte durch ein gewaltiges Felsenthor.
   Kaidôh folgte.


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