Unterirdische Frucht
Domaine Maume
(Gevrey-Chambertin)
Hinter einem größeren, recht unscheinbaren Haus an der Route National in Gevrey-Chamberin verbirgt sich eine kleine Domain, die feinen Gevrey-Chambertin nach traditionellen Methoden zubereitet.
Bei unserem Besuch war man gerade bei der Arbeit am neuesten Jahrgang. Die vergorene Maische wurde aus einem unterirdischen, gefließten Tank eimerweise in eine alte Presse geschüttet, die - wie andere Geräte auch - aus einer längst vergangenen Zeit zu stammen scheint, aber ihren Dienst nach wie vor sorgfältig verrichtet. Trotz dieser traditionellen Gerätschaften (oder auch gerade deshalb) weiß man hier übrigens was man tut.
Der Besitzer der Domain, Bernard Maume, unterrichtet an der Hochschule für Wein in Dijon und erarbeitet unter anderem Studien zu Hefen. Zusammen mit seinem Sohn Bertrand bereitet er die Weine der nicht ganz fünf Hektar großen Domaine.
Der berühmteste Maume-Wein ist der Mazis-Chambertin und auch in der Lage Charmes-Chambertin besitzt man einige Ar. Wir probierten die beiden Gevrey Village Weine des Jahrgangs 1998. Ersterer, eine Assamblage aus verschiedenen Lagen der Appellation, zeigte eine kirschrote Farbe mit guter, runder noch etwas verschlossener Frucht mit Anklängen von Mandeln und roten Apfelschalen. Der Gevrey aus der Lage En Pallud wies demgegenüber mehr Struktur auf, zeigte eine dunklere, noch verschlossenere Frucht und Aromen von Tannennadeln und Erde. Ein mehr terroirbetonter Wein.
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